Mentoring
Das Südstern Mentoring-Programm
Der Südstern Campus bietet Studenten die Möglichkeit, sich bei Südtirolern im Ausland vorzustellen und einen dieser Südsterne als Mentor zu gewinnen. Nach der erfolgreichen Anmeldung bei Campus scheint den Campus-Mitgliedern eine Liste von Südsternen auf, die sich als Mentor zur Verfügung gestellt haben. Campus-Mitglieder können sich einen Mentor aussuchen und mit diesem in Kontakt treten. Umgekehrt können sich auch Südsterne unter den Campus-Mitgliedern jemanden aussuchen und sich als Mentor bei diesen melden.
Dabei geht es für den Mentee in erster Linie darum einen erfahrenen Gesprächspartner zu finden, der Fragen zum Thema Karriereeinstieg beantworten, wertvolle Ratschläge zur Berufsplanung aber auch Tipps fürs Leben fernab der Heimat beisteuern kann. Tipps für erfolgreiche Mentees findest du hier:
Mentoren verstehen ihre Hauptaufgabe nicht darin ein Praktikum zu vermitteln, sondern vielmehr Wege aufzuzeigen zu einem Praktikum zu kommen und mittel- bis langfristig bei der Karriereplanung mitzuhelfen. Vorteile und Tipps für erfolgreiche Mentoren findest du hier:
Leitfaden für erfolgreiche Mentoren
Beim Mentoring geht es vor allem darum in einer 1:1-Beziehung Wissen und Best Practices mit dem Mentee, also der lernenden Person, zu teilen. Ein Mentoring-Programm hat dabei für Mentoren ebenfalls zahlreiche Vorteile:
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Selbstreflexion vergangener Erfahrungen
Während du deine Erfahrungen, dein Wissen, und deine Best-Practices mit deinem Mentee teilen, reflektierst du direkt oder indirekt über die behandelten Themen. Dies ermöglicht es Ihnen vergangene Entscheidungen mit dem aktuellen Wissensstand neu zu bewerten und daraus zu lernen.
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Mentoring zwingt dich verschiedene Perspektiven einzunehmen
Wenn dein Mentee mit einem Problem oder einer Frage zu dir kommt, wirst du selten auf Anhieb die perfekte Antwort parat haben. Vielmehr wirst du eher Fragen stellen, um den Kontext des Themas besser zu verstehen. Als unbefangene Partei hast du dabei dabei den Vorteil, Details und Emotionen in der Entscheidungsfindung ausschließen zu können. Dadurch kannst du klare und fundierte Ratschläge geben.
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Du kannst von Mentees ebenfalls lernen
Jüngere Personen sind meist viel vertrauter mit den neuesten Informationen, Technologien und Möglichkeiten. Das Beste ist die wahrgenommene Hierarchie aufgeben, offen bleiben und bereit sein, deine Mentoring-Sitzungen in beider Richtungen arbeiten zu lassen.
Du wirst zwar über mehr Wissen und Erfahrungen als dein Mentee verfügen. das macht dich aber noch lange nicht allwissend oder schlauer. Tatsächlich kannst du ebenfalls von deinem Mentee lernen.
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Mentoring-Programme fördern deine Führungsqualitäten
Die Fähigkeiten die du somit erlernen wirst sind in vielen Lebens- und Berufssituationen anwendbar, und das Vertrauen, das du als Mentor gewinnst, ist auf die Führung am Arbeitsplatz übertragbar.
Wenn du andere Personen betreust, erwirbst du wichtige Fähigkeiten, die dich zu einer besseren Führungskraft machen werden. Du lernst das Beste aus anderen herauszuholen, Stärken und Schwächen zu erkennen, diplomatisch zu sein, und Ergebnisse zu erzielen. Außerdem lernst du fundierte Ratschläge zu geben und andere Personen zu unterstützen.
Es gibt also zahlreiche Gründe, wieso man sich als Mentor engagieren sollte. Um nun eine erfolgreiche Mentoring-Beziehung aufzubauen sollten folgende Tipps berücksichtigt werden:
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Definiere die gegenseitigen Erwartungen und stelle Grundregeln auf
Erläutere gleich zu Beginn des Mentorings deine Erwartungen an die Beziehung (z.B. Wie vorbereitet der Mentee sein sollte, wenn er dich um Rat bittet). Anschließend erkläre dem Mentee was du alles für ihn/sie machen kannst: Du können den Mentee z.B. coachen, lehren, und relevante Kontakte aus deinem Netzwerk nutzen.
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Führe eine informelle Bedarfsanalyse durch
Frage deinen Mentee was dessen Ziele in dem Mentoring-Programm sind. Sucht er/sie private oder berufliche Unterstützung, Erfahrungen aus einer bestimmten Branche? Möchte der Mentee sich in einem bestimmten Feld weiterentwickeln?
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Setzt euch gegenseitig Ziele
Nachdem ihr euch gegenseitig eure Erwartungen offengelegt habt, solltet ihr daraus Ziele für das Mentoring-Programm formulieren und diese priorisieren. Welche Themen/Ziele wollt ihr zuerst angehen, wie viel Zeit soll jeweils investiert werden und wie detailliert wollt ihr dabei vorgehen?
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Legt Kontaktintervalle fest
Redet klar über die zeitlichen Rahmenbedingungen. Es ist wichtig, dass du deinem Mentee genügend Terminfenster anbietest. Allerdings solltest du damit auch nicht übertreiben, damit ihr nicht konstant in Kontakt sein müsst.
Wie oft möchtet ihr euch persönlich treffen? Wie bist du außerhalb der Treffen erreichbar, zu welchen Uhrzeiten möchtest du kontaktiert werden bzw. an welchen Tagen bist du normalerweise erreichbar?
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Zuerst aufmerksam zuhören, erst dann Fragen und Beraten
Du wirst zwar über sehr viel Wissen verfügen, allerdings bringt es dem Mentee wenig, wenn du dieses ohne Kontext weitergibst. Höre deinem Mentee zuerst aufmerksam zu. Darauf aufbauend kannst du dann gezielte Fragen stellen und dein Wissen mit dem Mentee teilen.
Zuhören lohnt sich: oft zeigen Mentees Perspektiven auf, an welche du noch nicht gedacht hast.
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Lasse dem Mentee seinen eigenen Entscheidungsspielraum
Gib deinem Mentee einen Entscheidungsspielraum und fördere so die Problemlösungskompetenz deines Mentees.
Dadurch dass du als Mentor meist über mehr Fachwissen und Erfahrung als dein Mentee verfügst, wäre es ein Einfaches einfach vorzugeben wie sich dein Mentee entscheiden soll. Diese Vorgangsweise wäre allerdings kontraproduktiv in dem Sinne, dass dein Mentee dann nicht lernt selbstständig Informationen zu verwerten und darauf aufbauend Entscheidungen zu treffen und Fehler zu machen.
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Seid füreinander verantwortlich
Vertrauen und Verantwortung bilden das Fundament für eine erfolgreiche Mentoring-Beziehung. Wenn du deinem Mentee z.B. Hausübungen aufträgst, solltest du auch negative Konsequenzen bei Nichterfüllung damit verknüpfen. Gib deinem Mentee aber ebenfalls die Möglichkeit Enttäuschung auszudrücken, falls du dich nicht an eine Abmachung hältst.
Wenn du deinem Mentee deine Hilfe in einer Angelegenheit anbietest, führst du diese auch wie abgemacht durch. Im Gegenzug erwarten du ebenfalls die Erfüllung der Abmachungen mit deinem Mentee.
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Nutze dein Netzwerk
Sicherlich hast du Kontakte in deinem Netzwerk, von welchen dein Mentee profitieren könnte. Wenn du das Gefühl hast, dass dein Mentee ambitioniert ist und du Ihm gerne weiterhelfen möchtest, solltest du ihn/sie mit passenden Personen in Kontakt kommen lassen. Dein Mentee wird dir dankbar sein.
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Fälle Sie keine vorschnellen Urteile
Wir hoffen sehr, dass du deinen Mentee im Südstern-Netzwerk gut kennenlernen wirst. Aber bevor du das tust, solltest du dich über mögliche Vorurteile im Klaren sein welche deine Wahrnehmung verzerren könnten. Genau wie du, hat es dein Mentee verdient, nicht nur anhand oberflächlicher Kriterien beurteilt zu werden.
Leitfaden für erfolgreiche Mentees
Mentoring-Programme sind vor allem für Mentees eine fantastische Möglichkeit, um eine Beziehung aufzubauen, neue Fähigkeiten und Best Practices zu erlernen und die Karriere voranzutreiben.
Doch ohne Einsatz auch kein Erfolg, ein großartiger Mentee zu sein bedeutet, sich dem Lernen und Üben neuer Fähigkeiten zu widmen. Auf dieser Seite erfährst du, wie du das Beste aus deiner Mentoring-Beziehung herausholen kannst und wie auch dein Mentor davon profitiert.
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Handle selbst
Dein Mentor ist nicht da, um die Arbeit für dich zu erledigen. Vielmehr hilft er dir diese besser zu erledigen. Wenn dein Mentor Türen für dich öffnet, dann nutze diese auch. Wenn er dir eine Aufgabe gibt, dann stelle sicher, dass diese bis zum nächsten Treffen umgesetzt ist. Dadurch beschleunigst du nicht nur deinen Lernerfolg, sondern dein Mentor sieht ebenfalls wie sehr du seinen/ihren Rat wertschätzt.
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Stelle Fragen & sei neugierig
In gewisser Weise konzentriert sich eine Mentoring-Beziehung fast ausschließlich auf dich. Nutze das also! Stelle Fragen, die zum Nachdenken anregen und zu Diskussionen führen. Außerdem solltest du dir überlegen, welche Fragen dein Mentor über deine Karriere und Erfahrungen bei der Arbeit beantworten kann.
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Habe keine Angst zu widersprechen
Außerdem kannst du ruhig respektvoll widersprechen, wenn du mit einer Aussage deines Mentors nicht einverstanden bist. Dies wird zu einer Diskussion mit viel mehr Wert führen und verhindert, dass du nur zustimmend nickst.
Du solltest nicht jeden einzelnen Ratschlag, den dir dein Mentor gibt, ohne Frage befolgen. Stelle sicher, dass dein Mentor genügend Informationen über den Kontext erhält.
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Sei offen für Feedback
Dein Mentor hat dein persönliches und berufliches Wachstum im Sinn. Er will dir weiterhelfen und wird dir daher offenes, ehrliches, und manchmal kritisches Feedback geben. Zeige Demut, höre deinem Mentor genau zu, und entscheide dann selbst wie und ob du das Feedback annehmen möchtest.
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Seid euch eurer Bedürfnisse bewusst
Sage deinem Mentor genau, was du dir von der Mentoring-Beziehung erhoffst. Überlege dir vorher, welche Ziele du hast, in welche Richtung du dich entwickeln möchtest und bereite dich auf jedes Treffen mit einer Übersicht darüber vor, was du während des Treffens erreichen möchtest. Dadurch gestalten sich die Treffen nicht nur effizienter, dein Mentor wird auch deine Arbeitsweise und den Respekt, den du seiner Zeit erweist, wertschätzen.
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Zeige Respekt
Dein Mentor unterstützt dich freiwillig in deiner Entwicklung und verwendet dafür einen Teil seiner wertvollen Zeit, welche sonst für die Arbeit, für Freunde & Familie verwendet werden kann. Zeige somit Respekt, bereite dich auf Treffen vor und übertreibe es nicht mit Telefonaten. Am besten ihr stellt zu Beginn der Beziehung Grundregeln zur gemeinsamen Kommunikation auf.
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Zeige Engagement
Eine Mentor-Mentee-Beziehung kann ein sehr langfristiges Engagement sein. Denke daher langfristig, und verpflichte dich zugeteilte Aufgaben gewissenhaft zu erfüllen. Je mehr du Arbeit in die Beziehung steckst, desto mehr wirst du davon profitieren.