Der Cityroller in Sydney, Australien

Montag, 18.03.2013

Die Projektmanagerin Sabrina Riedel aus Kastelruth wohnt laut eigenen Angaben weit von allem entfernt – so bezeichnet sie die Metropole Sydney. Sabrina verrät dem Cityroller, warum sich's hier trotzdem gut leben lässt, was brekkies und sunnies sind und warum man sich mit Bier und BBQ“ schnell Freunde macht.

 

Cityguide: Sabrina Riedel

Alter: 29

Heimatort: Kastelruth

Derzeitig tätig als: Head of Digital Production / Senior Project Manager bei REBORN – Digital Agency

 

Meine Stadt ist: dynamisch – gastronomisch – facettenreich.

 

Meine Stadt eignet sich am besten für ...: Sydney ist im Wesentlichen eine Stadt in Bewegung – ob beim Surfen in Bondi Beach, beim Segeln auf einer Yacht unter der Harbour Bridge, beim Joggen entlang der Klippen in Coogee oder beim Reiten im Centennial Park. Jeder scheint im Freien zu sein: auf den Stränden, in den Straßencafés, beim Picknick in den Parks. Die Stadt eignet sich deshalb sehr für aktive Menschen und jene, die Bewegung lieben.

 

Sabrina Riedel: Am liebsten nehme ich in Sydney das Fahrrad!

 

Mein Lieblingsrestaurant: Da gibt es einige. Sydney ist eine sehr gastronomische Stadt und gute Restaurants sind einfach zu finden, wenn auch nicht billig. Generell kocht Sydney viel mit Meeresfrüchten und Fisch, aber die Restaurantszene ist auch sehr von den verschiedenen Kulturen beeinflusst. Für ein entspannendes Mittagessen am Wochenende mit herausragendem Fisch und Meeresfrüchten kann man die Fähre durch Sydney Harbour nehmen. Die bringt einen zu Doyles on the Beach in Watsons Bay. Ein Spaziergang an den Klippen entlang zum South Head hilft beim Verdauen und gibt Gelegenheit für eine super Aussicht über den Hafen und die Skyline von Sydney. Für ein spezielles Abendessen kann man mit Flying Fish nicht falsch gehen. Das elegante Fischrestaurant am Ende des Jonas Bay Wharft, ein als Kulturerbe eingestufter Pier, hat eine super Weinliste. Wenn man nur einen Abend in Sydney hat, dann ist Café Sydney die richtige Wahl. Ich bringe meine Besucher aus Südtirol am Liebsten dort hin. Es ist nicht nur eines der ikonischen Restaurants in Sydney, es hat auch eine super Speisekarte und eine der besten Aussichten über die Harbour Bridge und das Opernhaus von den Tischen am Balkon.

 

Am liebsten trinke ich einen Aperitif in: ... der Opera Bar. Die Open-air-Terrasse unter den Segeln des Opernhauses ist wohl eine der besten Locations in Sydney. An milden Sommerabenden kann man hier mit Cocktails zu Live-Musik den Hafen beobachten und den Sonnenuntergang genießen.

 

Im Park in der Nähe des Opera Houses

 

Der Ort, wo ich mich am besten entspannen kann: Als Südtirolerin bin ich natürlich mit Wandern aufgewachsen und vermisse das wohl am meisten. Sydney hat keine Berge, trotzdem aber sehr viele Spazier- und Wanderwege. Wandern kann man in den Blue Mountains und im National-Park im Süden, aber am Liebsten gehe ich auf einen entspannenden Spaziergang an der Küste entlang. Der Spaziergang beginnt in Coogee und führt sechs Kilometer auf den Klippen entlang zum berühmten Bondi Beach. Auf dem Weg findet man einige kleinere Strände zum Baden, Cafés und Parks. In den ersten drei Wochen im November kann man auf dem Spazierweg die Kunstausstellung Sculptures by the Sea beobachten. Jedes Jahr kreieren Künstler Skulpturen in den Felsen, den Parks und im Wasser.

 

Mein liebstes Fortbewegungsmittel in meiner Stadt: Am liebsten nehme ich in Sydney das Fahrrad. Bis vor kurzem war das in Sydney gar nicht so ungefährlich, aber Sydney hat erst kürzlich ein 10 km langes Netzwerk von Fahrradwegen durch die Stadt vervollständigt, viele davon entlang des Hafens. Sydney will bis 2030 eines der größten Fahrrad-Netzwerke der Welt haben, das mehr als 160 Stadtviertel durch Radwege verbindet. Im Allgemeinen hat die Stadt große Pläne bis zum Jahr 2030. Bis dahin will sich Sydney verwandelt haben mit umweltfreundlichen Infrastrukturen, autofreien Stadtvierteln, erneuerbaren Energien, 50 Prozent weniger Treibhausgas-Emissionen und viel mehr Grünflächen. Eines der Ziele ist, dass bis 2030 jeder Bewohner in der Stadt Sydney nur drei Minuten entfernt von sogenannten kontinuierlichen grünen Verbindungswegen lebt, die den Hafen und alle drei der großen Parks in Sydney verbindet. Wird auch langsam Zeit, Australien humpelt Europa noch etwas hinterher, wenn es um Umweltschutz und Umweltfreundlichkeit geht.

 

Die schönste Zeit im Jahr: ... ist in Sydney der Frühling und der Herbst, weil die Temperaturen dann einfach perfekt sind und fast immer die Sonne scheint. Wem die hohen Sommer-Temperaturen nichts ausmachen, sollte im Januar und Februar nach Sydney kommen, weil da am meisten los ist. Das Sydney-Festival bietet kostenlose Konzerte in den Parks an, an lauen Abenden kann man sich die neuesten Filme in den drei Freiluft-Kinos ansehen, Opera Australia führt Opern auf einer schwimmenden Bühne im Hafen auf und vieles mehr.

 

Über diese sprachlichen Eigenheiten muss man Bescheid wissen: Australier sind wohl bekannt für ihren Akzent. Eine Eigenheit des australischen Englisch ist aber auch, dass sie jedes mögliche Wort verkürzen. So wird dann aus breakfast brekky, aus afternoon arvo oder aus sunglasses sunnies.

 

So erobert man am schnellsten das Herz der Einheimischen: Mit Bier und einem BBQ! Dadurch dass es in Sydney eigentlich das ganze Jahr über warm ist und sehr oft die Sonne scheint, ist das Grillen im Freien eine der liebsten Beschäftigungen. Die meisten Feiertage werden im Garten, am Strand oder im Park mit einem BBQ verbracht und viele Parks und Strände haben Gemeinschafts-BBQs, die man kostenlos benutzen kann.

 

Für die Lebensqualität, die meine Stadt bietet, gebe ich meiner Stadt: 5 Sterne – ich fühle mich hier zuhause! Sydney ist eine großartige Stadt. Dadurch, dass Sydney so weit von allem entfernt ist, lebt man hier fast wie in einer eigenen Welt. Das hat natürlich seine Nachteile, aber heutzutage kann man sich über das Internet bestens am Laufenden halten. Die Vorteile sind, dass Australien eben von vielen Dingen weitgehend verschont bleibt, wie zum Beispiel der Wirtschaftskrise. Im Großen und Ganzen fühle ich mich in Sydney sehr wohl!

 

Die Blue Mountains super zum Wandern!


Redaktion: Tobias Lechner

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