Vino Rosso will "huamkemmen"

Mittwoch, 09.10.2013

Die Meraner Reggae-Ska-Folk-Band Vino Rosso hat kürzlich das neue Video zu ihrem 2012 erschienenen Song "Huamkemmen" vorgestellt. Mehrere Bandmitglieder leben, genauso wie der Regisseur des Videos, im Ausland. Grund genug für ein Interview mit Bandleader Simon Staffler:

1. Was ist die Entstehungsgeschichte des Songs "Huamkemmen"? Welche Sehnsucht steckt dahinter?

Der Begriff HUAMKEMMEN ist ein sehr weitläufiger und ein sehr vielschichtig interpretierbarer. Jeder Mensch kommt auf die eine oder andere Weise gerne nach Hause, wobei "nach Hause" nicht zwangsläufig ein Gebäude sein muss, sondern durchwegs ein Gefühl, ein Zustand, Menschen, Düfte oder ähnliches sein kann. Uns ist es wichtig, dass jede/r der den Song hört sich in seinem Kopf ein Bild des eigenen Heimkommens bildet. Wir haben dieses Thema textlich zum bekannten Resultat verarbeitet, weil es zu jenem Zeitpunkt genau das war, das wir als Heimatferne gespürt haben. Der generelle Heimatbegriff kann im Laufe des Leben auch wechseln und sich komplett verändern, aber das ist auch gut so. Denn der Mensch verändert sich auch und seine Sehnsüchte. Es ist wichtig, sich immer wieder neu zu erfinden und sich dennoch treu zu sein. Frei nach Hermann Hesse: Bleib wie du bist und ändere dich täglich.

Aber jetzt ohne abzuschweifen: im Song geht es um die Sehnsucht nach einem langen Aufenthalt im Ausland (egal ob für Tour, Studium, etc.) wieder gesund und munter nach Hause zurückzukehren. Dieses Gefühl können die Südsterne sehr gut verstehen, glaube ich ;-)......

2. Das Video zum neuen Song lebt von starken Bildern. Regisseur war Philipp J. Pamer (Bergblut) - habt ihr die Idee zum Video gemeinsam entwickelt?

Ja, wir haben uns gemeinsam in Innsbruck getroffen und über das Lied und dessen Inhalt philosophiert. Dabei waren wir von Anfang an von Philipps Herangehensweise begeistert. Er hat uns über gewisse Dinge ausgefragt, wie wir sie sehen, wie wir fühlen, mit welchen Assoziazionen wir das Wort "Huamkemmen" verwenden, um nur ein paar Sachen zu nennen. Er hat uns zugehört und es genau mit uns analysiert. Die Grundidee hinter seinem Videovorschlag hat uns von Anfang an zugesagt und somit war die Bahn frei für eine tolle und kreative Zusammenarbeit!

3. War der Dreh lustig? Wie war der Ritt auf der Kuh? Klappte das beim ersten Anlauf oder wurdest du mal runtergeworfen?

Ich muss korrigieren: Es ist keine Kuh sondern ein Ochse Namens Moses der 1.000kg wiegt! Zugegeben, im Video kommt das nicht so zum Vorschein, aber in Echt ist das wirklich ein Mega-Vieh! Da hat man schon respekt vor. Zudem bin ich noch nie in meinem Leben auf irgendetwas geritten, geschweige denn auf einen Ochsen. Aber Moses war sehr brav und geduldig, echt großes Lob nochmal! Er hat mich nie runtergeworfen und hat vorzüglich kooperiert. Ein wahrer Profi! ;)

4. Warum "Vino Rosso"?

Schnell erklärt: Vor Jahren als Vino Rosso nur eine Jam-Gruppe bestehend aus 4 Leute war, tranken wir immer beim Musik machen eine Flasche Rotwein, die abwechselnd von jemanden mitgebracht wurde. Später, als wir dann das erste Mal vor "Publikum" (prinzipiell war das ein Wohnzimmer voller Freunde) spielen sollten, wollte wir uns auch einen Namen geben. Da war "Vino Rosso" nicht weit...;-)

5. Was war euer grösster Erfolg? Wo möchtet ihr mit Vino Rosso hin?

Erfolg ist es sehr großes Wort, deshalb fällt es mir offen gesagt sehr schwer auf diese erste Frage eine Antwort zu finden. Ich sag jetzt mal frei Schnauze: der größte Erfolg war es uns innerhalb kurzer Zeit in Südtirol (und nicht nur) einen Namen gemacht zu haben. Leute erkennen uns auf der Straße und sprechen uns an, sagen uns, dass ihnen die Musik gefällt. Wir haben hart dafür gearbeitet, zugegeben, aber wir hatten auch Glück. Dafür sind wir sehr dankbar.

Wir möchten es sicherlich weiter nach Oben schaffen, unsere Bekanntheit festigen und ausbauen, neue Alben aufnehmen, weiterhin auf Tour gehen und einfach unser Ding durchziehen. Wir wollen nicht weltberühmt sein oder ähnliches (sollte es dennoch klappen umso besser ;-P), sondern Musik machen die uns und den Leuten gefällt. Ziel ist es eines Tages von unserer Musik leben zu können. Das ist derzeit sicherlich nicht der Fall. Aber wir arbeiten daran und machen unsere Hausaufgaben....

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