Der Cityroller in Shanghai

Montag, 25.05.2015

Die gebürtige Malserin Inge Zwick lebt und arbeitet in der „Perle des Orients“, wie Shanghai auch genannt wird. In dieser Ausgabe des Cityrollers erzählt sie uns unter anderem, wie die hohe Luftverschmutzung das Tagesprogramm beeinflussen kann.



Meine Stadt ist: Shanghai, genauer gesagt wohnen wir in Pudong, umgeben von den drei größten Wolkenkratzern der Stadt.

Mein Lieblingsrestaurant: Xindalu, ein chinesisches Restaurant im Hotel Hyatt on the Bund, auf der anderen Seite des Flusses. Dort gibt es die beste Pekingente in Shanghai, leckere pot-sticker Dumplings und weitere Spezialitäten aus allen Teilen Chinas. Im Anschluss geht es dann meist mit dem Lift nach oben in die Vue Bar, von wo man einen fantastischen Blick über die Pudong-Skyline hat.

Hier trinke ich am liebsten einen Aperitif: Seit wir unsere Tochter haben, am liebsten auf unserem Balkon, mit Blick auf den Huangpu Fluss. Von dort aus beobachten wir den regen Schiffsverkehr, genießen die Aussicht und die „Ruhe“ mitten im Dschungel der Großstadt.


Die totale Touristenfalle: Der Bund Sightseeing Tunnel, ein Untergrundzug, der die beiden Seiten des Flusses verbindet. Viel besser und schöner ist es, wenn man die Fähre nimmt und dabei die Skyline bewundern kann.

Mein liebstes Fortbewegungsmittel in meiner Stadt: Jetzt wo das Wetter wieder wärmer wird, mein Fahrrad. Auf unserer Seite des Flusses gibt es viele Fahrradwege, Promenaden und „ruhigere“ Ecken, wo man auch mit Kind gut fahren kann. Wenn wir auf die andere Seite des Flusses fahren (Puxi – die Altstadt von Schanghai) dann meist mit der Fähre, Metro oder Taxi.

Die schönste Zeit im Jahr: Für Besucher sicher Frühjahr und Herbst, da sind die Temperaturen am angenehmsten. Persönlich mag ich die Zeit um das chinesische Neujahrsfest sehr gerne, da wird die Stadt so ruhig, da ein Großteil der Wanderarbeiter die Stadt verlassen, um ihre Familien in den Provinzen zu besuchen. Viele Ausländer und reiche Chinesen fliegen außerdem zu dieser Zeit in den Urlaub, was für uns „Daheimbleiber“ bedeutet, dass wir die Stadt ganz für uns alleine haben­.

Über diese sprachlichen Eigenheiten muss man Bescheid wissen: Mit „normalem“ Mandarin kommt man bei den Taxifahrern oft nicht weiter, da die meistens „­Shanghainesisch“ sprechen, was ein ganz anderer und schwerer Dialekt ist. Generell kommt man in Schanghai aber auch mit etwas Englisch, Händen & Füssen und Mobiltelefon ganz gut zurecht.

Übernachtungstipps: Da bin ich durch meine Berufswahl natürlich etwas voreingenommen ;-). Deshalb empfehle ich eine Übernachtung im 5-Sterne Hotel Park ­Hyatt Shanghai. Gelegen ist das Hotel in den obersten Stockwerken (bis zum 93. Stock!) des Shanghai World Financial Centers, das wegen seiner Form oft einfach „Flaschenöffner“ genannt wird. Die Zimmer sind geräumig, modern und natürlich mit bestem Ausblick über die Stadt­.

Allen Sportfreaks kann ich empfehlen: Durch die teilweise extrem hohe Luftverschmutzung muss man es sich genau überlegen, ob und wann man Sport im Freien treiben kann. Ich empfehle deshalb sich eine App zu installieren, die die aktuellen Luftverschmutzungswerte anzeigt. Für die Ausländer, die in Shanghai leben, ist das morgens meist das Erste, was wir machen: Handy einschalten und schauen, wie die Luft ist. Davon macht man abhängig, was man unternimmt, oder in meinem Fall mit Kleinkind, ob wir das Haus überhaupt verlassen können.

Das besondere am Stadtbild ist: Der große Unterschied zwischen dem alten Teil der Stadt, allen voran Jing An in Puxi, und dem neuen Shanghai in Lujiazui in Pudong. Im Stadtteil in dem wir wohnen ist alles sehr international, großräumig mit Wolkenkratzern und Grünflächen. Für chinesische Verhältnisse ist es hier sogar relativ ruhig. Wir wohnen hier wegen der Nähe zur Arbeit und genießen es. Auf der anderen Seite des Flusses ist das Stadtbild von kleinen alten Häusern geprägt, an denen die Wäsche der Bewohner am Fenster zum trocknen hängt. Das hat zugegeben einen viel charmanteren und lokalen Charakter.

Redaktion: Alexander Walzl


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