Der Cityroller in Caracas

Dienstag, 18.08.2015

Renate Koroschetz stammt ursprünglich aus Sterzing, lebt aber seit nunmehr 40 Jahren in Venezuela, wo sie seit Mai 2006 die Spracharbeit am Goethe-Institut Venezuela leitet. In dieser Ausgabe des Cityrollers erzählt sie unter anderem von Venezuelas Wirtschaftskrise, den Auswirkungen der weltweit höchsten Inflationsrate und Versorgungsengpässen.

Meine Stadt ist: Caracas


Mein Lieblingsrestaurant: Restaurant und Pizzeria „La Montanara“


Hier trinke ich am liebsten einen Aperitif: Im „Centro Italiano-Venezolano“


Hier gibt’s den besten Kaffee: bis zum letzten Jahr gab es überall guten Kaffee. Wegen der wirtschaftlichen Lage ist Kaffee inzwischen Mangelware, obwohl guter Kaffee wächst, beziehungsweise wachsen würde.

... und die besten Snacks für zwischendurch: In der „Pastelería Danubio“



Hier kann man gut feiern: Wer die Gefahr nicht scheut, geht abends in das „El León“ oder in eines der Lokale im Stadtteil „Las Mercedes“.

Mein perfekter Abend: Zu Hause am Klavier, vor dem Fernseher oder manchmal ein Konzert.

Der Ort, wo ich mich am besten entspannen kann: Unser Hausberg der „Avila“ (er gehört zur Gebirgskette zwischen Caracas und der Karibik).


Die totale Touristenfalle: leider Venezuela ganz allgemein!

 Mein liebstes Fortbewegungsmittel in meiner Stadt: Mein Auto.

Die schönste Zeit im Jahr: Dezember, Januar und Februar.

Über diese sprachlichen Eigenheiten muss man Bescheid wissen: Um sich gut zurechtzufinden, muss man Spanisch sprechen. Die Venezolaner sprechen schnell und verschlucken gerne die Endsilben der Wörter.


Übernachtungstipps: Mindestens ein 4-Sterne-Hotel, von billigen Unterkünften ist wegen der großen Unsicherheit dringend abzuraten.

Hier trifft man auf waschechte Caraqueños: In der Fußgängerstraße „Boulevard de Sabana Grande“ und in jeder Schlange vor einem Supermarkt. Lebensmittel und Hygiene-Produkte sind rar und wo es sie gibt, sieht man täglich endlos lange Schlangen vor den Supermärkten.

Das perfekte 24-Stunden-Programm in meiner Stadt: Empfehlenswert ist die Fahrt mit der Gondelbahn auf den Avila (Talstation im Stadtteil Maripérez) und von dort die etwa zweistündige Wanderung zum „Pico Galipan“. Die Aussicht ist umwerfend. Vor- oder nachher empfiehlt sich ein Besuch im Bergdorf Galipan, wo Blumen, Honig, tropische Früchte und andere typischen Produkte erstanden werden können. 

Was in keinem Reiseführer steht: Die schöne Landschaft und das angenehme Klima können die fehlende Lebensqualität im Land leider nicht mehr ausgleichen. 

Hier kaufe ich am liebsten ein: im Einkaufszentrum „Sambil“

Allen Sportfreaks kann ich empfehlen: unseren Hausberg, den „Avila“: In etwa vier Stunden Aufstieg erreicht man den Gipfel und sieht von dort gegen Norden die Karibik und gegen Süden die Stadt Caracas und ihre Umgebung. Der Blick lohnt sich wirklich. 

Das besondere am Stadtbild ist: Es gibt viel Grün, moderne Wohnblocks, Büro- Hochhäuser aus Glas, schöne Villen, wenig alte Bausubstanz. An den Hügeln um die Stadt „kleben“ dicht aneinander gebaut überall an den Hängen unzählige „ranchitos“, kleine Häuser aus Ziegelsteinen, in ärmeren Gegenden auch aus Holz oder Pappe und Wellblech. 


Redaktion: Alexander Walzl


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