Die Laimburg verfügt über ein gut ausgestattetes Labor.
Wir haben sehr schnell versucht, die Labors in den Krankenhäusern zu unterstützen, haben Maschinen ausgeliehen und Reagenzien. Es ist zu solch dramatischen Lieferengpässen gekommen, das haben die Menschen draußen bis heute nicht verstanden. In dieser Notsituation haben die selbstverständlichen Dinge nicht mehr funktioniert. Normalerweise sind Reagenzien, die für einen Virentest benötigt werden, innerhalb von wenigen Tagen da. Dann lag die Lieferzeit plötzlich bei drei Wochen, und als die rum waren, hieß es: nochmal drei Wochen.
Rein wissenschaftlich hätte die Laimburg mehr helfen können. Woran scheiterte es?
Wir haben die nötigen medizinischen Zertifizierungen nicht und haben wichtiges Material nur zum Teil beschaffen können, und deshalb konnten wir auch keine Proben auf Covid-19 untersuchen. Das hat mir schwer zu denken gegeben. Für die Zukunft wünsche ich mir, dass wir anders vorbereitet sind, beispielsweise bei Engpässen in einem größeren Kontext wie der Euregio auf eine lokale Notproduktion zugreifen können. Leider hat man in der Vergangenheit aus Kostengründen die Produktion von vielen wichtigen Gütern und Medikamenten ins Ausland verlegt. Ich hoffe, wir ziehen unsere Lehren daraus.
Wenn Sie einen Satz wählen müssten, der Ihnen aus dieser Zeit in besonderer Erinnerung geblieben ist?
Meine zehn Jahre alte Tochter sagte relativ bald, dass sie die Schule so vermisst. Lange Jahre gingen wir mit dem Gefühl durch das Leben, es bliebe alles immer so. Nun wissen wir, dass dem nicht so ist, auch wenn bei manchen dieser Gedanke schon wieder in den Hintergrund zu rücken scheint. Wir sollten nicht mit Angst und Zukunftssorgen reagieren, aber mit einer gewissen Dankbarkeit. Braucht es die Laster? Und die Touristen?
Das waren viel diskutierte Themen in der Zeit vor Corona.
Was hat uns die Krise gezeigt? Zu wenig von alledem sollte es eben auch nicht sein. Wir leben gut davon, und das wollen wir ja auch.