Programm zur Schaffung von Arbeitsplätzen für Hochqualifizierte vorgestellt
Die Südtiroler Landesregierung hat ein Programm vorgestellt, das Unternehmen dabei unterstützt hochqualifizierte Arbeitskräfte einzustellen. Eine Maßnahme, die für einige Südsterne interessant werden könnte.
0,25 auf 1000 Beschäftigte gelten in Südtirol als hochqualifiziert, im Trentino sind es 0,47, in der Lombardei gar 0,84. "Der Mangel an Hochschulabsolventen, vor allem aber an Forschern ist bei uns ein schon historischer und er gilt auch als einer der Gründe, warum wir bei den Investitionen in Forschung und Entwicklung hinterher hinken", so Landeshauptmann Arno Kompatscher.
Diesem Problem rückt die Landesregierung mit einer stetigen Steigerung der Förderungen von Innovation, Forschung und Entwicklung zuleibe. Heute hat man einen weiteren Schritt gesetzt und eine Unterstützung von heimischen Unternehmen auf den Weg gebracht, die Hochqualifizierte einstellen: "In solchen Fällen sehen wir die Übernahme von bis zur Hälfte der Personalkosten durch die öffentliche Hand vor, und zwar für zwei Jahre", erklärte heute der Landeshauptmann. Insgesamt 1,6 Millionen Euro stünden, so Kompatscher, für diese Maßnahme bereit.
Als "hochqualifiziert" gilt dabei Personal mit einem Fachlaureat (oder Doktorat) in technisch-wissenschaftlichen Disziplinen (von der Architektur über Biologie, Biotechnologie und Chemie bis zu Informatik und Mathematik) und einer mindestens fünfjährigen Berufserfahrung. "Wichtig ist, dass dieses Personal nicht etwa andere Mitarbeiter ersetzen darf: gefördert wird nur, wenn ein entsprechender Job neu geschaffen wird", so der Landeshauptmann. Kompatscher betonte, dass die neue Fördermaßnahme gleich zwei Ziele verfolge: "Zum einen ist eine Maßnahme, die Beschäftigung schaffen soll, zum anderen garantiert die Einstellung Hochqualifizierter auch einen Innovationsschub in den Unternehmen, weil neues Wissen, neue Motivation und neue Energie eingebracht wird."
In der 2010 vorgestellten Südstern-Studie „Motive, Einstellungen und Pläne der Südsterne im Ausland“ wurde das Gehalt als zweitwichtigstes Kriterium für eine Rückkehr nach Südtirol genannt. Die meisten Befragten gaben als wichtigstes Kriterium Entwicklungs- und Karrieremöglichkeiten an. Derzeit wird an der Auswertung der aktuellen Südstern-Studie, die im Frühsommer durchgeführt wurde, gearbeitet. Am 1. Oktober 2014 wird die aktuelle Studie im Rahmen einer Pressekonferenz vorgestellt.