Miriam Erlacher erhält höchste Nachwuchsförderung der EU

Donnerstag, 22.01.2015

Die Mitgründerin und aktive Mitgestalterin des Südstern Planeten Medizin Miriam Erlacher von der Klinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie des Universitätsklinikums Freiburg wird mit einem ERC Starting Grant der Europäischen Union in Höhe von 1,5 Millionen Euro für fünf Jahre unterstützt. Der ERC Starting Grant ist die höchste Förderung der Europäischen Union für junge Wissenschaftler. Miriam Erlacher untersucht, wie ein krankhaft verstärkter Zelltod Blutkrankheiten und letztlich Leukämie auslösen kann. Neben ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit ist sie weiterhin als Ärztin für Kinder- und Jugendmedizin tätig.



Miriam Erlacher erforscht, welche Rolle der programmierte Zelltod, Apoptose genannt, bei angeborenem Knochenmarkversagen und myelodysplastischen Syndromen (MDS) spielt. Beide Erkrankungsformen sind durch unzureichende Blutbildung und das Risiko einer späteren Leukämie-Entwicklung charakterisiert. „Wir wissen, dass in diesen Erkrankungsformen vermehrt Blutstammzellen und Blutvorläuferzellen in den programmierten Zelltod gehen. Wie, wann und warum das passiert, verstehen wir aber noch nicht genau“, erklärt Miriam Erlacher. „Im Projekt ApoptoMDS wollen wir jetzt diese Zelltod-Mechanismen in unterschiedlichen Erkrankungsstadien untersuchen und daraus Therapie-Wege entwickeln.“  

Zwar wird allgemein ein unzureichender Zelltod mit einem erhöhten Krebsrisiko verbunden. Doch Miriam Erlacher vermutet, dass auch ein übermäßiger Zelltod die Krebsentstehung fördern kann: „Wenn zu viele Zellen absterben, erhöht sich der Druck auf die überlebenden Zellen, sich zu teilen. Dabei können sich bösartige Zellen eher durchsetzen, da sie sich häufiger teilen oder weniger Wachstumsfaktoren benötigen.“ Die Forscher nehmen an, dass der programmierte Zelltod auf diese Weise die Tumorentstehung beschleunigen kann. Miriam Erlacher und Kollegen von der Medizinischen Universität Innsbruck konnten bereits in früheren Experimenten die Leukämie-Entstehung durch eine Hemmung der Apoptose verzögern.  

Miriam Erlacher wurde 1978 in Bozen, Italien, geboren. Sie studierte an der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck, Österreich, wo sie 2003 in Humanmedizin promovierte und anschließend bis 2006 ein PhD-Studium absolvierte. Die Fachärztin für Kinder- und Jugendmedizin hat bereits eine Reihe von Auszeichnungen und Stipendien erhalten, unter anderem ein Margarete-von-Wrangell Stipendium  vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg und vom Freiburg Institute for Advanced Studies (FRIAS) der Universität Freiburg.    

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