Tumulte bei iPhone-Launch in Peking
von Hermann Winkler Am 13. Januar war der Launch des iPhone 4s in Peking geplant, Hunderte Leute harrten bei -6 Grad (das sind gefühlte -15 Grad bei Peking-Wind) vor dem Apple Store aus, der um 7 Uhr morgens seine Tore öffnen sollte. Als schliessl...
von Hermann Winkler
Am 13. Januar war der Launch des iPhone 4s in Peking geplant, Hunderte Leute harrten bei -6 Grad (das sind gefühlte -15 Grad bei Peking-Wind) vor dem Apple Store aus, der um 7 Uhr morgens seine Tore öffnen sollte. Als schliesslich - aus mir noch nicht bekannten Gründen - die Durchsage gemacht wurde, das iPhone würde heute nicht verkauft werden (können), gab es Tumulte. Der aufgeregte Mob ging auf die Sicherheitskräfte los, Objekte wurden auf die Glasfassade geschmissen und die Polizei musste mit geschätzten 50 Leuten eingreifen und die Menge zerstreuen.
Die Vermutung, dass China noch länger auf das iPhone warten muss, da zunächst die Nachfrage in den USA befriedigt werden soll, hat den Nationalstolz der Chinesen so stark verletzt, dass es zu der Unruhe kam. Die Chinesen wollen nicht länger als Konsumenten 2. Klasse behandelt werden. Apple hat den verkauf des iPhones in China bis auf weiteres ausgesetzt.
Natürlich waren auch ganz praktische Gründe für den Unmut der Apple-Fans verantwortlich, viele der Wartenden sind keine eingefleischten Apple-Fans, sondern sahen die Möglichkeit, einige hundert RMB – geschätzte 50 Euro – Profit aus dem schnellen Kauf und Wiederverkauf online herauszuschlagen.