Post aus Japan: Abschluss der Südstern Spendenaktion

Dienstag, 13.09.2011

Franz Pichler, Initiator der Südstern Spendenaktion in Japan, fasst die derzeitige Lage in Japan zusammen und bedankt sich bei allen Spendern. Die runde Summe von 1.000 Euro wird nun an die Hilfsorganisation "Save the Children" überwiesen. Die Sit...

Franz Pichler, Initiator der Südstern Spendenaktion in Japan, fasst die derzeitige Lage in Japan zusammen und bedankt sich bei allen Spendern. Die runde Summe von 1.000 Euro wird nun an die Hilfsorganisation "Save the Children" überwiesen.

Die Situation in den von Erdbeben und Tsunami heimgesuchten Gebieten Japans ist immer noch sehr angespannt. Wir sind in der glücklichen Situation, dass unsere Verwandten die in der Region Miyagi wohnten mit dem Schrecken davongekommen sind! Unseren Geschäftspartnern erging es wesentlich schlechter, deren Wohnhäuser wurden durch das Erdbeben und den Tsunami völlig unbewohnbar gemacht. Trotzdem konnten sich alle retten!

Für unser Geschäft in Japan war es kurz nach der Naturkatastrophe schwierig. Da wir über 90% unseres Umsatzes in Tokio machen, sind wir immer noch direkt von den Energisparmassnahmen betroffen und in den ersten 2 Monaten nach dem Beben mussten wir Umsatzeinbussen von bis zu 50% hinnehmen. Inzwischen hat sich was unser Geschäft anbelangt die Situation wieder stabilisiert und wir übersteigen sogar die Umsatzzahlen des Vorjahres.

Besonders problematisch ist jedoch immer noch die Lage am AKW Fukushima. In Japan wird nun in allen gesellschaftlichen Schichten die Zukunft der Energiesicherheit sehr “heiss” diskutiert. Das Land benötigt für die nahe Zukunft noch Atomkraft aber der Konsens ist, dass es seine Zukunft ohne Atomkraft geben sollte. Weite Teile der Energieindustrie und auch der Politik (die extrem miteinander verstrickt sind) sprechen sich jedoch noch immer für Atomkraft aus und entfernen sich so immer mehr vom Wählervolk und besonders den von der Katastrophe direkt betroffenen Menschen in der Region Tohoku.

Durch die Zerstörung ganzer Siedlungen und der atomaren “no go” Zone rund um das Kernkraftwerk Fukushima mussten in Tohoku viele Familien umgesiedelt werden. Viele von ihnen befinden sich noch in Notunterkünften und die für Kinder so wichtige Routine ist völlig durcheinander gekommen. Besonders problematisch ist dies für die Schwächsten unter ihnen, den obdachlosen und verwaisten Kindern. Um sie sorgt sich die Kinderrechtsorganisation Save the Children, die in Japan seit über 25 Jahren mit zirka 35 Mitarbeitern aktiv ist. Sie haben zusammen mit ausländischen Helfern in den vergangenen Monaten große Arbeit geleistet und für die Kinder eine den Umständen entsprechende “normale” Umgebung geschaffen die es ihnen, aber auch den Eltern ermöglicht, Routine zurückzugewinnen. Die Organisation arbeitet spezisich daraufhin, dass den Kindern die ihre Freunde, Lehrer, Verwandte und in einigen Fällen auch Eltern verloren haben keine langfristige psychische Leiden davon tragen.

Ich bedanke mich im Namen von Save the Children bei Südstern und der Südtiroler Sparkasse für die Organisation dieser Spendenaktion. Ein ganz besonderes Dankeschön geht an alle Südsterne die sich für eine Spende entschieden haben. Danke!

Franz Pichler

 

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