4. Südstern Health and Science Forum Südtirol
Mit einer großen Themenvielfalt wartete vergangene Woche das 4. Südstern Health and Science Forum Südtirol in der EURAC auf.
In seiner kurzen Eröffnungsrede manifestierte
EURAC-Präsident und Gastgeber Roland Psenner, dass die EURAC wohl der richtige
Ort wäre, um so wichtige Themen zu diskutieren. Die gesamte Medizin entwickle
sich von der Behandlung hin zur Prävention, so Psenner.
So
funktioniert die moderne Notaufnahme.
Florian Demetz ist Direktor der Notfallklinik
und des Rettungszentrums am Klinikum Ingolstadt in Bayern und sprach beim Forum
über die moderne Notaufnahme: In Ingolstadt, beispielsweise, unterhalten neben
der Notaufnahme ein Hausarzt und ein Kinderarzt eine Praxis, die die Patienten
nur in Notfällen an die Notaufnahme weiterleiten. Ein Modell, das auch in
Südtirol funktionieren könnte.
Auch hat Demetz im Klinikum die Dienstpläne in
seiner Abteilung dem Patientenaufkommen angepasst und kann so die notwendigen
Ressourcen optimal einsetzen. Ein eigenes EDV-System, das Demetz gemeinsam mit
Audi ausgearbeitet hat, garantiert, dass in der Notaufnahme stets alle
Informationen der einzelnen Patienten sowie die bisher erfolgten Schritte in
der Behandlung verfügbar sind.
Aktuelles
Thema: Sichelzellenanämie
Der
Arzt an der Abteilung Hämatologie und Knochenmarktransplantation am Krankenhaus
Bozen, Andrea Piccin, klärte die Kongressteilnehmer darüber auf, dass es sich
bei der Sichelzellenanämie um eine erbliche Erkrankung der roten Blutkörperchen
handelt und dass diese zu einer korpuskulären hämolytischen Anämie führt.
Auffallend ist, dass diese Krankheit recht häufig bei Menschen auftritt, die in
Malaria-Gebieten, wie z.B. in der Nähe des Äquators, vorkommt.Ressourcen
schonen und Patientensicherheit garantieren.
Was wie ein Widerspruch klingt, ist tatsächlich
möglich. Matthias Bock, geschäftsführender Primar der Anästhesie und
Intensivmedizin am Krankenhaus Meran präsentierte dahingehende Studien. Eine
Studie aus Bozen weist nach, dass seit der Einführung von
Operations-Checklisten die 90-Tage-Mortalität nach chirurgischen Eingriffen um
27 Prozent gesenkt werden konnte. Sein Appell an das Publikum: „Wir müssen
interdisziplinär arbeiten, Brücken bauen und an die klinischen Prozesse denken.
Patientensicherheit ist die nachhaltigste Form des Schonens von Ressourcen“.
Der
Mensch besteht aus Sternenstaub.
Diesen und andere interessante Fakten – der
kleine Finger des Menschen setzt sich aus mehr Atomen zusammen als es im
Universum Sterne gibt – erzählte der Teilchenphysiker Günther Dissertori vom
ETH Zürich. Gemeinsam mit weltweiten Experten forscht er und versucht „Das
Unsichtbare sichtbar, das Unmögliche möglich zu machen“. Er bezeichnete es als
ihre Mission, die Grenzen des Wissens zu verschieben, Menschen zu vernetzen und
neue Technologien zu entwickeln. „Wissen schaffen ist ein fundamentaler Beitrag
für unsere Kultur“, so Dissertori.
Neues
Management ist partizipative Kommunikation.
Der scheidende Sanitätsdirektor des Südtiroler
Sanitätsbetriebes, Oswald Mayr, appellierte an seine Kollegen: „Neues
Management ist partizipative Kommunikation, ist eine intelligente, kreative und
innovative Entwicklung. Und wir Ärzte müssen uns daran beteiligen, netzwerken.
Der Arzt geht voraus – und trottet nicht hinterher“. Den Ärzten fiele eine noch
größere Rolle im Gesundheitswesen zu, sie werden zu Führungsfiguren.
Das
Südstern Health and Science Forum Südtirol kehrt im Oktober 2017 zurück.
Das versprach Moderatorin Miriam Erlacher. Sie
und ihre Kollegen vom Planeten Medizin waren es, die das Südstern Health and
Science Forum Südtirol zu einem fixen Branchentreffpunkt in Südtirol machten,
an dem auch Gesundheitslandesrätin Martha Stocker teilnahm.
Und hier noch der Termin für das 5. Südstern
Health and Science Forum Südtirol:
Freitag, 27. Oktober 2017!
Mehr Infos gibt’s unter www.planetmedizin.com.
Euer Südstern-Team