So trotzen Südstern-Partner der Krise: Oberrauch Zitt (1)

Dienstag, 28.04.2020
Besondere Zeiten stellen uns vor besondere Herausforderungen. Davon können Unternehmen im Moment ein Lied singen. Einfach nichts zu tun und abwarten, bis das alles vorüber ist, das konnte sich Heiner Oberrauch nicht vorstellen und stellte seine beiden Schneidereibetriebe in Bozen und Vintl kurzerhand auf die Produktion von hübschen Behelfs-Mundschutzmasken um. Wie es dazu kam, erzählen wir in der Auftaktgeschichte unserer neuen Serie: So trotzen Südstern-Partner der Krise

 

Als die Verantwortlichen des Südtiroler Zivilschutzes Heiner Oberrauch fragten, ob er nicht Behelfs-Mundschutzmasken für die Südtiroler Bevölkerung herstellen könnte, musste der Präsident der Oberalp/Salewa Unternehmensgruppe nicht lange überlegen. 2000 Stück ließ er in der  Näherei der Lodenwelt in Vintl innerhalb kürzester Zeit produzieren. Was als Geschenk für den Zivilschutz begann, ließ Oberrauch und sein Team nicht mehr los. Der Unternehmer beschloss kurzerhand, seine Schneidereibetriebe in Bozen und Vintl auf die Produktion von solchen Masken umzustellen und über einen neu gestalteten Onlineshop zu vertreiben. Der griffige Name des neuen Produkts: OZ Mask.  

Mit dem Nähen dieser Mundschutzmasken betraten die Mitarbeiterinnen Neuland. In Bozen kümmern sie sich normalerweise um Änderungen an den Kleidungsstücken, in Vintl entsteht die hauseigene Wanderlust-Kollektion. Mittlerweile ist an den Nähmaschinen wieder so etwas wie Normalität eingezogen und an den Anforderungen in puncto Optik und Qualität hat sich ohnehin nichts geändert. Bei Oberrauch Zitt steht das Schöne und Hochwertige im Mittelpunkt, auch wenn es um Masken geht. Sie sind nicht nur hübsch anzuschauen, sondern auch aus zertifizierter Biobaumwolle.  

Es gibt klassische und etwas gewagtere Modelle und solche für Kinder. „Fröhliche Masken braucht die Welt”, sagt Barbara Prieth. Die Geschäftsführerin vom Modehaus Oberrauch Zitt begleitet das Projekt von Anfang an. Sie ist sicher, dass die Masken so schnell nicht mehr aus unserem Alltag verschwinden werden. So werden für den Sommer noch fröhlichere (und leichtere) Modelle folgen. Firmen können die Masken auf Wunsch personalisieren lassen. 

Die Nachfrage ist so groß, dass das Unternehmen die Mitarbeiter*innen in der Schneiderei sogar aufstocken konnte. Darunter sind einige Verkäuferinnen aus den Geschäften des Unternehmens, die früher eine Schneiderausbildung gemacht haben. Nähmaschine statt Lohnausgleichskasse. 

Dass das Projekt so gut angelaufen ist, freut Heiner Oberrauch und ist ein kleiner Trost nach dem Wirbel um die für den Südtiroler Sanitätsbetrieb importierte Schutzkleidung. Es ist eben eine Zeit mit besonderen Herausforderungen, auf vielen Ebenen. 

Seit Kurzem bietet Oberrauch Zitt Personalshopping via Handy an. Die Kleidung kommt dann in einem Päckchen ins Haus. „Es ist ein Versuch, den Menschen in der Krise nahe zu sein”, sagt Prieth. Auch wenn wir Abstand halten müssen. 

Neugierig geworden? Die OZ-Mask gibt es hier: https://shop.oberrauch-zitt.com/de/

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