Stichpunkt Kerngeschäft Beschneiung: Wie zuversichtlich blickt TechnoAlpin Richtung Winter?
Die Auswirkungen der Krise waren bei uns unmittelbar zu spüren. Viele unserer Kunden sind Privatkunden, die ziehen relativ schnell die Reißleine bei Investitionen. Das wirkt sich natürlich direkt auf unsere Umsätze aus. Wir sind weltweit tätig und sehen große länderspezifische Unterschiede. In manchen Ländern war beim Einbruch die Saison schon fast zu Ende, da war der direkte Impact geringer. In China zum Beispiel sind wir interessanterweise relativ schnell wieder gestartet nach dem Lockdown und erwarten sogar ein recht gutes Jahr. Im Alpenraum wird viel von der Sommersaison abhängen. Natürlich erleben wir, dass Projekte in Frage gestellt oder um ein, zwei Jahre nach hinten verschoben werden. Deshalb gehen wir ganz klar von einem Rückgang aus.
Wie begegnet man dem als Unternehmen?
Wir haben die vergangenen Jahre einen Rekord nach dem anderen aufgestellt, sind gewachsen und haben es fast nicht geschafft, das Unternehmen zu konsolidieren. Diese besondere Zeit möchten wir nutzen, um die Effizienz zu steigern. Wir schauen, wo es was zu tun gibt. Wir versuchen, interne Projekte anzuschieben, die Digitalisierung voranzutreiben und unsere Kunden noch besser zu unterstützen. Und wir gehen Projekte an, die in den vergangenen Jahren liegen geblieben sind, weil schlicht die Zeit fehlte. Und dann geht's natürlich auch darum, die Kosten niedrig zu halten.
Auch durch die Inanspruchnahme der Ausgleichskasse?
Natürlich, wir nutzen alle Mittel in dieser Sicht aus und sind auch mit der Arbeit zurückgefahren. Unsere Mitarbeiter*innen sind da sehr solidarisch. Verkäufer und Servicetechniker, die nicht herumreisen können, sind von der Situation besonders betroffen, aber wir verteilen die Herausforderung auf allen Schultern. Wir setzen Mitarbeiter aus dem Büro in der Produktion oder Montage ein und umgekehrt. Die Flexibilität und Bereitschaft der Mitarbeiter*innen ist wirklich erstaunlich. Nach den Rekordjahren stehen wir solide da. Das Unternehmen verfügt über einen gewissen Puffer. Wir wollen uns nicht kaputtsparen oder unsere Mitarbeiter zu viel unter Druck setzen, aber den Vorsprung dürfen wir nicht verspielen.
Wie erleben Sie als Manager diese Zeit?
Die ersten Wochen waren geprägt von langen, schwierigen Tagen. Da ging es darum, die Lage zu sortieren, Entscheidungen zu treffen. Eine riesige Herausforderung, mit sich ständig ändernden Voraussetzungen, Vorschriften und Verordnungen. Kunden sind betroffen, Partner sind betroffen, die Konkurrenz genauso. Wir können es nicht ändern. Und genau deshalb möchte ich die Chance nutzen, etwas Produktives daraus zu machen.