Willkommen, NOI Techpark

Donnerstag, 16.12.2021
NOI ist Südtirols Innovationsviertel. Hier finden Unternehmen, Institute und Universität ein dynamisches Umfeld für Innovation, Forschung und Entwicklung, hier vernetzen sich 80 Unternehmen und Start-ups, 1 Universität, 40 Forschungslabore, 3 Prototyping Labs und 3 Forschungsinstitute täglich. Hier fördern Experten Forschungs- und Entwicklungsprojekte mit lokalen und internationalen Kunden und beraten unter anderem in Sachen Technologietransfer und Innovationsmanagement. Ein dynamisches Umfeld, das perfekt zu Südstern passt. Im Willkommensporträt rücken wir den neuen Partner unseres Netzwerks in den Mittelpunkt.

 

Über den NOI Techpark zu schreiben, bedeutet, die Geschichte Südtirols zu erzählen. In den 60er-Jahren stand dort eines der größten Aluminiumwerke, das ein Drittel des Bedarfs für ganz Italien deckte. Bauern wurden enteignet, um der Industrie Platz zu machen; italienische Arbeitskräfte in Bozen angesiedelt. Eine schwierige Zeit. Heute erinnert noch die alte Kapelle auf dem Gelände an die Geschichte – sie dient nun als Meetingraum. Damals war der Ort Symbol der Energieverschwendung, heute ist der NOI Techpark fast energieautark. Ein Mini-Unternehmen für sich. Hier stellen wir fünf Aspekte aus dem NOI-Universum vor. 

Der Name: 

Südtirolern erschließt sich die mehrschichtige Bedeutung sofort: Noi steht für das italienische Wir und heißt auf Dialekt etwas Neues. Und dann ist es noch ein Akronym für Nature of Innovation – weil Innovation mal schnell passieren und dann auch wieder ein langsamer Prozess sein kann. Diese Flexibilität und Anpassungsfähigkeit der Natur will man sich im NOI zu eigen machen.

Die Nachhaltigkeit:

Ressourcen plündern war gestern, im Innovationsviertel ist Nachhaltigkeit eines der wichtigsten Themen. Auf dem ganzen Gelände versucht man, über Ressourcenschonung nicht nur zu forschen, sondern diese auch in die Realität umzusetzen. 

Das Ziel: den ökologischen Fußabdruck so gering wie möglich halten und damit eine Vorbildfunktion einnehmen. Schon heute wird soweit es geht auf Plastik verzichtet. Parkplätze wurden trotz genügend Platz nicht übermäßig viele eingerichtet, um einen Anreiz für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu schaffen, mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder dem Rad zur Arbeit zu kommen. Und: Der Radweg zum NOI Techpark wurde ausgebaut, eine Ladestation für Elektroautos eingerichtet und Car-Sharing aktiv umgesetzt. Viele kleine Schritte, die am Ende den Unterschied ausmachen.

Die Start-ups:

Hier bekommen Jungunternehmer Hilfe, ihre Idee an den Start zu bringen, hier werden jene unterstützt, die schon einen Businessplan haben, der marktfähig werden soll: Rund 30 Start-ups tauschen sich im NOI Techpark aus und werden mit konkreten Dienstleistungen unterstützt. Dabei gibt es zwei Programme. Angehende Gründer mit einer erfolgversprechenden Idee bekommen im Pre-Incubation Program sechs Monate Unterstützung. Bereits operative Start-ups können bis zu drei Jahre bleiben. 

Profarms ist eines dieser Start-ups. Die Idee von Gründer Ulrich Kager: Microgreens, das sind Keimlinge, züchten, die in geschlossenem Ambiente mit wenig Energie und Wasser auf kleinstem Raum wachsen. Oder 

Bluetentacles mit seinem System, das die Niederschlagsmenge und andere Umweltparameter misst und anhand dieser Daten in der Lage ist, die landwirtschaftliche Bewässerung automatisch zu steuern. 

BioLogik Systems hingegen hat ein technologisches Kompostiersystem entwickelt, das von Landwirten zum Heizen, etwa von Ferienwohnungen, verwendet werden kann. 

Die Forschungsinstitutionen: 

Universität Bozen, Versuchszentrum Laimburg, Eurac Research und Fraunhofer Italia: Viele Institutionen, die im Techpark zusammenarbeiten, gab es lange vor NOI. Sie bringen ihr Wissen und ihre Forschung mit und führen sie in Laboren zusammen. 

Ein Beispiel ist das Projekt CLEVAS, das Weinreben auf Klimareise schickt. Hier untersuchen unibz, Laimburg und Eurac gemeinsam die Auswirkungen des Klimawandels auf den Weinbau. Die Tests werden im terraXcube durchgeführt, einem weltweit einzigartigen Klimasimulator. Auch extremste klimatische Verhältnisse und deren Auswirkungen auf Menschen, Pflanzen, Textilien, Geräte und mehr können dadurch im NOI simuliert und getestet werden. Der terraXcube kommt übrigens auch bei Forschung zu Extremalpinismus und Akklimatisierung zum Einsatz.

Die Labs: 

Sie sind das wichtigste Asset, betrieben von den Forschungseinrichtungen und allesamt spezialisiert auf angewandte Forschung. Über 40 Labore stehen Südtiroler Unternehmen für ihre F&E-Projekte, für Analysen, Tests und die Entwicklung von Prototypen zur Verfügung. Das sind zum Großteil wissenschaftliche Labore, die jeweils von einem Forscherteam einer der im NOI vertretenen Forschungseinrichtungen geführt werden. 

Wie lange bringt die Solarplatte die gewünschte Leistung? Welche thermischen Eigenschaften hat die Multifunktionsfassade? Wie kann ich eine neue Brotrezeptur mit Lievito Madre entwickeln? Wie kann ich den Arbeitsprozess automatisieren? Und dann gibt es da noch drei Prototypenwerkstätten: Maker Space, Kitchen Lab und Free Software Lab. Diese werden direkt von NOI betrieben.  In ihnen können Unternehmen und Start-ups an neuen Produkten tüfteln, Rezepturen verfeinern, Komponenten testen, erste Prototypen und sogar Kleinserien herstellen. Ein Gewinn für alle Seiten: Unternehmen verbessern ihre Produkte, bringen neue an den Start und steigern ihre Wettbewerbsfähigkeit, wodurch am Ende das Bruttosozialprodukt im Land gestärkt wird.

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