Die Uniklinik Innsbruck nimmt im Bereich der Gendermedizin eine Vorbildstellung ein. Dass sich ein Herzinfarkt bei Frauen oft anders äußert als bei Männern, ist heute zum Glück in der breiten Öffentlichkeit ein Stück weit angekommen.
Den Herzinfarkt mit klassischem Brustschmerz gibt es bei beiden Geschlechtern. Aber da sind auch große Unterschiede: Frauen haben häufiger nicht diesen typischen Schmerz, der sofort an einen Infarkt denken lässt. Bei ihnen kann er sich auch durch Übelkeit oder Bauchschmerzen manifestieren. Unterschiedlich ist auch der Zeitpunkt: Bei Frauen tritt er im Schnitt fünf bis zehn Jahre später auf. Das hat unter anderem hormonelle Gründe, auch die Arterienverkalkung tritt nicht so früh auf. Frauen holen im späteren Lebensalter wieder auf und haben dann entsprechend häufiger Infarkte.
Wer einen Herzinfarkt erleidet, wird oft aus der Bahn geworfen.
Viele sind verständlicherweise sehr verunsichert. Sie fragen sich, was sie machen dürfen und was nicht. Die kardiovaskuläre Rehabilitation ist deshalb sehr wichtig. Da lernen Betroffene alles über den Herzinfarkt, wie er entsteht, was man in Zukunft machen soll, warum Tabletten nötig sind. Die gute Nachricht ist: Am Ende dürfen sie fast alles wieder machen. Sie sollen sogar körperlich aktiv sein.
Was fasziniert Sie so an der Herzgesundheit?
In der Kardiologie gibt es ein sehr großes Spektrum an verschiedenen Krankheiten. Vom Herausfinden, was das Problem ist, bis zur Therapie kann man in diesem Fach sehr viel selbstständig machen und den Patienten schnell etwas Gutes tun. Sehr häufig kommen sie schwer krank und schmerzgeplagt in die Klinik. Dann setzt die Akutbehandlung ein. Wenn das gelingt, hat man innerhalb von einer halben Stunde einen beschwerdefreien Patienten vor sich liegen, der fragt, wann er heimgehen kann. Sehr oft finden Betroffene wieder in das normale Leben zurück – das ist schön und gibt mir viel zurück.
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