VBI-Young-Professional-Preis für Martin Fischnaller
Der 32jährige Martin Fischnaller wurde beim deutschlandweiten Wettbewerb der Young Professionals des Verbands der Beratenden Ingenieure mit dem 2. Preis ausgezeichnet. Martin ist Bauingenieur und kommt aus Teis, einer Fraktion der Gemeinde Villnöß im Eisacktal. Prämiert wurde die tragwerksplanerisch innovative Holzbaukonstruktion für die Erweiterung des Klassentrakts und der neuen Sporthalle des Michaeligymnasiums in München.
Martin besuchte die Oberschule für Geometer in Bozen, studierte anschließend Bauingenieurwesen in München und arbeitet heute beim Ingenieurbüro AJG Ingenieure GmbH, wo er seit 2012 auch Prokurist ist. Im Mai 2013 schloss er sein berufsbegleitendes Weiterbildungsstudium zum MBA in Engineering in München ab.
1. Wie kam es zur Bewerbung für den Preis?
Der Young-Professional-Preis wurde im Jahr 2013 zum ersten Mal ausgelobt. Der Schwerpunkt lag auf dem Thema Innovation. Der Preis wurde für junge Führungskräfte bis 35 Jahren konzipiert. Die Randbedingungen passten damit ideal, zudem konnte ich mit dem Neubau des Michaeligymnasiums in Holzbauweise ein sehr interessantes und innovatives Projekt in den Wettbewerb einbringen.
2. Erzähl uns mehr zu deiner aktuellen Position - auf was kommt es in deinem Job an?
Ich bin Bauingenieur und Prokurist bei AJG Ingenieure, einem Ingenieurbüro für Bauwesen in München. Mein Tätigkeitsschwerpunkt liegt in der Tragwerksplanung von Gebäuden und Ingenieurbauwerken als Projektleiter. Als Prokurist bin ich verantwortlich für die Entwicklung der IT-Strategie im Unternehmen und unterstütze die Geschäftsführer in allen Belangen der Geschäftsleitung. Wie in den meisten Bereichen kommt es auch in meinem Job auf einen guten Ausgleich zwischen fachlichem Know-how und dem Fokus auf Effizienz und Wirtschaftlichkeit an. Das Eine funktioniert nicht ohne das Andere.
3. Wo geht der Bereich in dem du tätig ist hin? Wie wird es in 10 Jahren aussehen?
Der Bausektor, in dem ich tätig bin, ist sehr volatil und erlebt immer wieder konjunkturelle Schwankungen. Prognosen sind daher relativ schwierig. In Bezug auf den Planungsbereich kann man jedoch sagen, dass die Planung integral über alle Fachbereiche eines Bauwerks zusammengeführt werden muss und damit ein sehr viel vernetzteres Arbeiten zwischen den Planungspartnern erforderlich wird. Die Komplexität für die Fachspezialisten wird dadurch zunehmen; für den Kunden ergibt sich jedoch ein einfacheres und vollständigeres Planungsergebnis.
4. Ist Deutschland das Traumland für deinen Job?
Ich würde es nicht zwingend als das Traumland bezeichnen, allerdings ist Deutschland für seine Ingenieurskunst weltweit bekannt. Die Arbeitsmöglichkeiten mit nationalen und internationalen Projekten, aber auch die kulturellen Angebote, besonders in München, sind sehr vielfältig. Mir macht es Spaß in Deutschland zu arbeiten und ich bin gerne hier.
5. Was möchtest du erreichen?
Erfolg ist hilfreich für die Karriere. Prinzipiell möchte ich jedoch ein angenehmes Leben mit einem Job, den ich gern mache und in einem Umfeld, in dem ich mich wohl fühle. Dazu gehören Familie, Freunde und das urbane Umfeld. Ich möchte mich weiterentwickeln in meiner Arbeit, Verantwortung übernehmen und Fortschritt mit entwickeln.
6. Was war die schwerste Entscheidung in deinem Leben?
Glücklicherweise musste ich bisher nicht wirklich schwere Entscheidungen treffen. Es gab zwar einige schwierige Momente, von denen ich aber von keinem behaupten würde, die schwierigste Entscheidung meines Lebens gewesen zu sein.
7. Welche Tipps gibst du einem jungen Südtiroler der in deinem Bereich einsteigen möchte?
Der Bausektor ist sehr spannend, die Arbeit ist sehr vielfältig und man kann an einem realen Endprodukt mitarbeiten. Für den Einstieg halte ich eine gute Ausbildung, z.B. das Studium als Grundvoraussetzung, aber vielmehr darauf aufbauend den Ehrgeiz sich ständig Know-how anzueignen und den Einsatz sich weiterzuentwickeln, für wichtig und eine gute Basis für ein erfolgreiches Berufsleben.