Grüne Powertinktur

Mittwoch, 15.04.2015

"All of your mind, all at your disposal" - Dein gesamter Geist zu deiner Verfügung. So lautet die Überschrift der Startseite des schwedischen Unternehmens Akuó. Der Südtiroler Lukas von Grebmer ist einer der Mitbegründer des jungen Start-ups. Das Besondere an Akuó ist die Philosophie dahinter. 


Lukas, du bist zur "Beverage Daily Personality of the Year 2014" gekürt worden. Erzähl uns doch davon.

Es ist natürlich immer schön für seine Arbeit ausgezeichnet zu werden, gerade wenn sich unter den Mitnominierten renommierte Namen befinden. Es hat mich schon sehr geehrt überhaupt mit Personen wie Jim Koch (Gründer von Samuel Adams) oder Gregory Bentley (Coca-Cola) in einer Reihe genannt zu werden. 
Was für mich als Unternehmer jedoch die wichtigste Auszeichnung ist, ist positive Rückmeldung von unseren Kunden. Im Endeffekt ist dies das Einzige, was wirklich zählt.  


Firmenphilosophie und Vermarktung von Akuō bauen auf die Lehren des Zen auf. Was fasziniert dich an dieser Philosophie? 

Mich fasziniert sehr vieles an Zen. Den Aspekt, den wir für Akuō aufgegriffen haben, ist sich zu 100% auf das zu fokussieren, was man gerade macht. Es gibt eine Legende eines Zen Meisters, der einem seiner Schüler erklärt, wie sich jemand verhält, der Zen verstanden hat: „Wenn er isst, isst er. Wenn er schläft, schläft er.“ Gerade in der heutigen Zeit, in der Multitasking normal, teilweise sogar angepriesen ist, ist dies ein besonders wertvoller Aspekt. Diesen Aspekt haben wir mit Akuō aufgegriffen. Wir wollen Menschen diesen „Zen Fokus“, diesen 100%igen Fokus auf eine Sache nahebringen. Akuō ist für engagierte, leistungsstarke Menschen die nach gesunden Wegen suchen produktiver zu sein.  


Bist du selbst Buddhist? 

Momentan nehme ich an der christlichen Fastenzeit teil und fühle mich auch sonst dem Christentum verbunden. Ich bin jedoch sehr inspiriert von östlicher Philosophie im generellen und von Zen im Besonderem.  


Der Markt ist voll mit Drinks, die gut für die Konzentration sein sollen, Hand aufs Herz, was macht Akuō besser? 

Durch seine Wirkung, die für mentale Leistung optimiert ist und seine gesunden Inhaltsstoffe. Die Wirkung von Energydrinks ist nicht die richtige, wenn man mental etwas leisten will. Viel zu viel Koffein und Zucker. Hibbeligkeit ist vielleicht in der Disco gefragt aber nicht am Arbeitsplatz oder in der Uni. Wir haben mit einem Neurowissenschaftler aus Harvard, Dr. David Gritsch (übrigens auch Südstern) zusammengearbeitet um eine Formel zu entwickeln die hält, was sie verspricht. Akuō’s wichtigste Inhaltsstoffe sind Extrakte von Grüntee, Guarana und Ginseng. Es besteht auf natürlicher Basis, das heißt, wir verwenden unter anderem keine künstlichen Farbstoffe oder Süßungsmittel und keine Konservierungsmittel. Zudem verwenden wir nur 4,3g Fruchtzucker (18 Kalorien) pro Flasche. Das Ganze ist in einer umweltfreundlichen Glasflasche verpackt, die die Inhaltsstoffe und Geschmack optimal erhält und keine Plastikpartikel ins Getränk gelangen lässt. 


Warum hast du dich entschieden, dein Unternehmen in Schweden zu gründen? 

Dafür gab es mehrere Gründe. Der ausschlaggebende Grund war, dass Schweden ein sehr guter Testmarkt für unsere Art von Produkt ist. Ein anderer Grund war die Unterstützung, die man als Start-up in Stockholm bekommt. Das Ökosystem für Start-ups in Stockholm ist eines der besten in Europa. Gerade Branchen, in denen die geografische Nähe zum Absatzmarkt nebensächlich ist, sehe ich für Südtirol riesige Chancen. Die Provinz Trient zum Beispiel ist in dieser Hinsicht schon viel weiter. 
Ich hoffe, dass sich in dieser Hinsicht in Südtirol in Zukunft einiges tun wird. 



Was waren die größten Schwierigkeiten bei der Gründung des Unternehmens? 

Die Beantwortung dieser Frage ist nicht einfach, da es sehr viele Schwierigkeiten gab und immer noch gibt. Das Schwierigste war wahrscheinlich sich ohne jede Vorkenntnisse in eine neue Industrie einzuarbeiten und entsprechende Partnerschaften zu etablieren. Insbesondere das Schaffen von Partnerschaften mit führenden Produzenten in der Industrie war eine Herausforderung.  


Was sind die nächsten Schritte - welche Ziele sollen bis wann erreicht werden? 

Innerhalb 2015 streben wir eine hohe Marktpenetration in Stockholm an. 2016 planen wir die erste internationale Expansion. 


Du hast in Trient und Stockholm studiert - wodurch unterscheiden sich die zwei Universitäten? 

Der größte Unterschied ist, dass Trient eine Universität im klassischen Sinne ist. Die Stockholm School of Economics ist eine kleine, private „Business School“ mit 1.500 Studenten, die nur Studiengänge im Bereich der Wirtschaftswissenschaften anbietet. Die Erfahrung in Stockholm war grundverschieden mit der in Trient. Ein Großteil es Curriculums in Stockholm bestand aus „live cases“, Beratungsprojekten für Unternehmen. Engagement in der Studentenorganisation und/oder ein fachrelevanter Nebenjob wurden geradezu erwartet. Es war also viel praxisnaher. Die Studentenschaft war viel internationaler, ca. 50% schwedisch 50% international, aber auch fach- und persönlichkeitsmäßig homogener; allesamt sehr engagiert. Ich habe sowohl Trient als auch Stockholm sehr geschätzt obwohl oder vielleicht gerade, da sie als Universitäten sehr unterschiedlich sind. 



Interview: Thomas Tribus



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