Da wussten wir: Unsere Zukunft könnte in Südafrika liegen!
Daniela Kofler lebt mit ihrem Mann und ihrem Sohn in Südafrika. Die Fotografie steckt in ihrer DNA - ihre Spezialität: Food-Fotografie. Sie war es, die das erfolgreichste Südtiroler Kochbuch aller Zeiten "So kocht Südtirol" bebildert hat. Wie Daniela Kofler nach Afrika kam und was sie dort macht, hat sie uns in folgendem Interview erzählt.
Daniela mit Alberto, Robby und Leopard "Savannah".
Du bist Fotografin. Was war der ausschlaggebende Moment diesen Berufsweg einzuschlagen?
Von der "So kocht Südtirol" Food-Fotografie nach Südafrika. Wie kam es dazu?
1995 waren mein Mann und ich das erste Mal in Kenia und die Safari die wir damals machten, hat unser Leben verändert. Von da an ging es nach Tansania, es folgten Mozambique, Botswana, Zambia und dann Südafrika wo wir unser sogenanntes „Wochenendhaus“ am Krüger National Park kauften. Vom Küchenfenster aus sah man die Giraffen, Warzenschweine grasten nebenan, Kudus, Zebras überquerten die Strasse und die Affen hatten allen Spass daran die Bewohner zu belästigen. Es war ein Paradies für uns und wir wussten unsere Zukunft könnte in Südafrika liegen, da es politisch sehr sicher ist und alle Infrastrukturen vorhanden und vorbildlich sind.
Ein Breitmaulnashorn vor Daniela's Linse.
Food-Fotografie: Hast du das vor und nach dem "So kocht Südtirol" Buch auch gemacht? Isst du dabei vor oder nach den Shootings ;-) ?
Ich habe insgesamt ca. 20 Kochbücher illustriert, wobei „ So kocht Südtirol“ das erfolgreichste war und ist. Unter anderem habe ich auch „ So kocht Italien“ gemacht und einige Fotografieprojekte im Ausland gemacht. Meistens konnte ich mit essen und natürlch alles kosten, was ich fotografierte, manchmal nahm ich es mit heim ,wie Kuchen etc. Aber wenn wir zuviel Stress beim Shooting hatten ,weil wir unter Druck arbeiteten, dann musste ich schon mal sagen , dass ich jetzt einen Teller vertragen könnte.....
Das Restaurant des Guest-House "Kaiatani"
Ihr führt jetzt ein Guest-House - bedeutet das mehr oder weniger Stress als bei deiner vorherigen Tätigkeit?
Wir führen ein 4 Sterne Gästehaus am Krüger National Park und ich muss sagen es ist ein kompletter anderer Arbeitsrythmus als in Südtirol, aber sehr abwechslungsreich. Der Arbeitstag ist definitiv länger als in Südtirol, aber nachdem ich als Fotografin auch Samstag und Sonntag gearbeitet habe, bin ich es gewohnt hier auch am Wochenende zu arbeiten.
Mit welchen Sprachen wächst dein Sohn auf?
Mit meinem Sohn spreche ich nach wie vor Deutsch, mein Mann spricht Italienisch mit ihm. In der Schule und mit Freunden spricht er Englisch und Afrikaans. Er versteht auch Xitsonga, eine der elf offiziellen Sprachen in Südafrika.
Robby füttert Nilpferd Yessica.
Dein typischer Tagesablauf.
Mein typischer Tagesablauf fängt meistens um 6 Uhr an, mache Frühstück für meine Gäste, checke die Gäste aus, mache die Zimmereinteilung. Dann gehts in die Stadt, um Lebensmittel und Getränke zu kaufen oder sonstiges zu erledigen. Zu mittag kann ich dann mit meinen Freundinnen zum Lunch, oder ich gehe golfen. Nachmittags beginne ich das Abendessen herzurichten, Gäste einzuchecken, Emails zu beantworten oder ich düse schnell in den Park, um den Sonnenuntergang zu geniessen. Um 23 Uhr sperre ich meistens die Bar zu. Aber ich bin auch „ Guide“, das heisst ich führe die Gäste den ganzen Tag in den Krüger Park und versuche ihnen Löwen, Elefanten und vieles mehr zu zeigen.
Habt ihr oft Besuch aus Südtirol?
Wir haben relativ viele Besucher aus Südtirol, was mich sehr freut, denn dann bin ich wieder am Laufenden und meistens bringen sie mir auch etwas Speck und Schüttelbrot mit.
Phalaborwa aus der Vogelperspektive: hier lebt Daniela.
Wo liegen die Gemeinsamkeiten wo die Unterschiede zwischen Südtiroler und Südafrikanischer Lebensweise?
Die Südtiroler Lebensweise ist sicher nicht so offen wie die Südafrikanische, wobei der Südtiroler viel genauer ist und weniger oberflächlich. In der Südafrikanischen Kultur haben wir die Schwarzen, Weissen , Inder und die „ Colouredes“ und jeder von ihnen hat eine etwas andere Lebensweise, deshalb wird sie auch die „Regenbogennation“ benannt. Die Schwarzen in Südafrika, die 90% der Gesamtbevölkerung ausmachen sind sehr offen und herzlich. Wir hatten nie den Eindruck wir wären in diesem Land nicht willkommen.
Eine Giraffe überquert gemächlich die Strasse: Krueger Nationalpark.
Wie bist Du auf Südstern gekommen?
Ich habe Südstern in der Dolomiten online gefunden, als dort jedes Monat ein Interview mit Südtirolern war, die ausgezogen sind und von ihren Erlebnissen berichteten. Dies hat mir sehr gut gefallen und hat mich natürlich fasziniert.
Dein Lieblingsgericht in Südtirol? In Südafrika?
Mein Lieblingsgericht in Südtirol sind Spargel und im Sommer Steinpilze - in jeder Variante. In Südafrika esse ich am liebsten ein Steak, da die Qualität sehr gut ist.